3.2 Symptomkriterien

Symptomekriterien


Symptomkriterien nach ICD-10 (WHO) und DSM-IV (Klassifikationssystem der USA, enthält teilweise genauere diagnostische Kriterien)
– bei Kinder bis 16 Jahre: Müssen mindestens 6 Sympto­me der Unaufmerksamkeit oder der Hyperaktivität/Impulsivität während mindestens 6 Monaten auftreten
– bei Erwachsene ab 17 Jahren: Müssen während mindestens 6 Monaten mindestens je 5 Symptome auftreten
– Die Symptomatik muss vor dem 12. Lebensjahr aufgetreten sein
– Die Symptome führen zu Beeinträchtigungen in mindestens zwei Lebensbereichen (z.B. Schule / Arbeit und Freizeit). Stärkere Gewichtung liegt auf dem ausserfamiliären Bereich
– Die Symptome lassen sich nicht durch eine andere psychische Störung erklären
– Zappelt häufig mit Händen oder Füssen oder rutscht auf dem Stuhl herum
– Steht oft auf in der Klasse oder in anderen Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird
– Läuft umher oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist 
– Hat oft Schwierigkeiten, ruhig zu sprechen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu be­schäftigen
– Ist häufig «auf Achse» oder handelt, als wäre er/sie «getrieben
– Redet oftmals übermässig viel
– Platzt häufig mit den Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist
– Kann nur schwer warten, bis sie/er an der Reihe ist
– Unterbricht und stört häufig (platzt z. B. in Gespräche und Spiele anderer hinein).
– Einzelheiten werden nicht genau beachtet oder macht Flüchtigkeitsfehler
– Hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerk­samkeit bei Aufgaben oder Akti­vi­täten aufrecht zu erhalten
– Scheint oft nicht zuzuhören, wenn andere sie/ihn ansprechen
– Führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Schular­­beiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeits­­platz nicht zu Ende bringen
– Hat oft Schwierigkeiten Aufgaben und Akti­vitäten zu organisieren
– Vermeidet häufig oder hat eine Ab­neigung gegen Aufgaben, die eine länger andauernde, geistige Anstren­­gung er­fordern
– Ist oft vergesslich bei Alltagstätigkeiten
– leicht durch unwesentliche Reize ablenkbar
– Verliert oft Gegenstände, die sie/er für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt

Der Verdacht auf ADHS/ADS besteht, wenn die meisten der untenstehenden Symptome über eine längere Zeit (oft ab Geburt) in einer überdurchschnittlichen Intensität zu beobachten sind:

– Vergesslich
– Ablenkbar
– Rasche geistige Ermüdung
– Mangelnde gezielte Daueraufmerksamkeit
– Ungenügende serielle Merkfähigkeit und Routinefähigkeit
– Unruhe (zappelig)
– Rastlosigkeit
– Ablehnung durch Gleichaltrige
– Einzelgänger
– Erschwertes Einfügen und Anpassen
– Sündenbock
– Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen
– Problematik der Selbstorganisation und Handlungsplanung(zappelig)
– Unruhe
– Ungeschickt beim Schreiben, Basteln und/oder Sport
– Mangelnde Daueraufmerksamkeit und Merkfähigkeit
– Legasthenie und/oder Dyskalkulie
– Mangelnde kognitive und emotionelle Selbstkontrolle
– Frustrationsintoleranz
– Stimmungsschwankungen
– Verträumtheit
– Langsam
– In der Grob- und/oder Feinmotorik
– Schlechtes Körpergefühl
– Unkontrollierte Bewegungen
– Raumorientierungsprobleme
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